Die Frühblüherpflanzung von 1857

Am 6. März des Jahres 1857 geschah es, dass eine junge Frau mit ihrem Mann einen Spaziergang machte und ein sonderbares Ereignis berichtete. Auf dem Obernitzer Feld erblickten sie einen Bohlenteufel, der mit einer Stahlschaufel die Erde umwühlte und bunte Blumen pflanzte. Der Teufel, groß und mächtig, hielt in seiner Arbeit inne, ließ seine Zunge fröhlich heraushängen und stolzierte auf das Paar zu.
Die Frau erschrak zutiefst und sah sich schon dem Ende nahe. Doch statt einer tödlichen Klaue reichte ihr der Teufel einen prächtigen Strauß aus Frühblühern. Verwundert beobachtete das Paar, wie der Teufel zum Himmel empor und dann auf die Wiese zeigte. Dort, wo die frischen Blumen farbenfroh die Erde schmückten, erkannten sie, dass der Winter seine Koffer packte und der Frühling seinen Vorboten gesandt hatte, um die düstere Jahreszeit zu vertreiben. So verstand das Paar, dass selbst das Ungeahnte Gutes verheißt, wenn die Natur ihren Lauf nimmt.