Die Frühblüherpflanzung von 1857

Es war einmal in der Stadt Saalfeld, da erzählten sich die Einwohner Geschichten über den roten Berg, wo angeblich Teufel hausten. Diese schelmisch grinsenden Gestalten, so hieß es, waren Sünder, die selbst über den Tod hinaus verfolgt wurden und auf die Erde zurückkehrten, furchteinflößend für jedermann.

Der rote Riese vom Kirchplatz

Es begab sich einst, dass ein armer Mann zur Nacht durch die Stadt Saalfeld zog. Die Gassen waren verlassen, gleich den leeren Hosentaschen des ausgemergelten Mannes. In einer engen Seitengasse, gelegen zwischen einer Stube des Geldwechslers und einem Geschäft der Porträtmalerei, erschien ihm auf einmal ein weißes Männlein – gar dünn, mit schwarzen Augen und ohne Haut.

Der Äschengnom

Es war einmal im Jahre 1857, als Carl Rudolf Tröger den Auftrag erhielt, ein gewaltiges Amtsgefängnis zu errichten. Dieses Bauwerk, das die Menschen später liebevoll die Hutschachtel nannten, sollte in zwei Jahren vollendet sein. Doch erzählt man sich eine alte Sage, nach der Tröger ganze vier Monate in zähen Verhandlungen mit einem sonderbaren Gnom verbrachte, der seine Heimstatt in einem verborgenen Wurzelloch auf dem Baugelände fand.

Ansgar, der falsche Silbermoosteufel

Ansgar, der selbsternannte Silbermoosteufel, war unter den Moosbewohnern der Waldlande berüchtigt – allerdings weniger aus Furcht als aus Belustigung. Dieses zu groß geratene, zottelige Moosmännel nannte sich selbst einen Teufel, um bedrohlicher zu wirken. Doch seine Hörner waren nur lose auf den Kopf geklebt. Mit tiefschwarzem Haar streifte Ansgar durch die verwunschenen Tiefen des Waldes, getrieben von unstillbarem Hunger und der wahnsinnigen Hoffnung, durch den Verzehr magischer Wesen an ungeahnte Kräfte zu gelangen. Er jagte unerbittlich den scheuen Elfen nach, die sich oft als Irrlichter maskierten.